Überschuss als Reserve für zukünftige Projekte
Die Regio Wil hat zur 15. Delegiertenversammlung geladen. 50 Personen folgten der Einladung in die Räumlichkeiten der Hawle Armaturen AG in Gloten, Sirnach knapp die Hälfte davon mit Stimmrecht ausgerüstet. Diese entschieden dann auch, dass das gute Geschäftsergebnis mit einem Überschuss von rund 89000 Franken den Reserven übertragen werden soll. Dem Vorstand wurde das vollste Vertrauen ausgesprochen, die mehrheitlich von den Gemeinden und Kantone kommenden Gelder haushälterisch und sinnvoll einzusetzen.
Wie jedes Jahr Ende Mai lädt die Regio Wil ihre Mitglieder zur Delegiertenversammlung in ein Unternehmen der Region. Diesjähriger Gastgeber war die Firma Hawle Armaturen AG in Gloten, Sirnach. Mit einem rund 20 Minütigen Portrait der imposanten Firma informierte der Betriebsleiter Rolf Kreis über das breite nationale und internationale Geschäftsfeld von der Brunnenstube bis zum Hausanschluss. Bemerkenswert erscheint insbesondere, dass sie Produktionsstandorte, bspw. aus der Türkei, zurück in die Schweiz holen. Auch im Nachwuchs engagieren sie sich: 5 Lernende im Bereich KV, Logistik und Konstruktion werden ausgebildet.
Das Projektjahr 2017
Das Jahr 2017 der Regio Wil wurde geprägt von vier Schwerpunktthemen: Aggloprogramm, ESP Wil West, ÖV-Entwicklung und der Wirtschafts- und Standortentwicklung. Regio Wil-Präsident Guido Grütter berichtet über die zentralen Ereignisse seines ersten Amtsjahres. Das Aggloprogramm Wil 2. Generation steckt mitten in der Umsetzung. Auch wenn man den Gemeinden gutes vorankommen attestieren kann, gibt es noch viel zu tun. Das Aggloprogramm Wil 3. Generation (AP 3. Gen) wurde im Jahr 2017 vom Bund geprüft und bewertet. Im Sommer wurde die Regio Wil eingeladen auf fachlicher Ebene Fragen zu beantworten. Anfangs 2018 wurde dann der daraus resultierende Prüfbericht veröffentlicht. Erfreulich: der Bund beurteilte des AP Wil 3. Gen. als eines der Besten und stellt Mittel von 37 Mio. CHF zur Entwicklung der Region in Aussicht. Für einige Projekte musste sich die Regio Wil am Prüfgespräch im März 2018 dann aber doch noch vehement stark machen. Der definitive Prüfbericht wird im Herbst 2018 erwartet.
Auch mit dem Generationenprojekt ESP Wil West geht es gut voran. Nachdem ein Grossteil der Infrastrukturfragen mit dem AP 3. Gen. aufgegleist werden konnten, wurde im Jahr 2017 intensiv an den Konkretisierungen gearbeitet: Energiekonzept, Mobilitätskonzept, Kantonale Nutzungszone und Gestaltungsplan sowie die Fragen der Trägerschaft. Im Juni sind zwei Informationsveranstaltungen geplant um die Politik aber auch vor allem die Wirtschaft über den Stand der Planungen zu informieren und für das Projekt zu begeistern. Guido Grütter richtet dann auch einen flammenden Appell an die Wirtschaftsvertreter: Es ist euer Wil West das da entsteht!. Rund 2/3 der veranschlagten Projektzeit ist bereits vorbei. Die Bebauung soll 2023 starten können.
Der aufmerksame Zeitungsleser hat es vernommen, der Fahrplanentwurf 19 (gültig ab Dezember 2018) verkündet die Bestätigung was lange befürchtet wurde. Die Anbindung einiger regionaler Buslinien nach St. Gallen konnte nicht gerettet werden. Damit dies nicht noch einmal passiert, hat die Regio Wil im Jahr 2017 eine Gesamtschau Regionale ÖV-Entwicklung erarbeiten lassen und daraus sechs langfristige, robuste Ziele herauskristallisiert, welche Lukas Keel, Präsident der Fachgruppe Mobilität nicht müde wird zu wiederholen. An dieser Stelle soll eine Verlinkung zum entsprechenden Beitrag auf unserer Homepage genügen. Die langfristige Robustheit dieser Ziele ist wichtig. Kleine Erfolge konnten bereits erzielt werden. So hat sich der Kanton St. Gallen mit den Planungen zum Ausbauschritt 2030/35 nicht zufriedengegeben und solange insistiert, bis auch unserer Anforderungen in dem Angebot Platz fanden. Wir sind noch weit weg vom Ziel, aber dem Planungsstand entsprechend nahe dran. Als nächstes entscheidet das Bundesparlament über die Botschaft zum Bahnausbauschritt 2030/35. Lucas Keel erwähnt dann auch die Arbeit aller Involvierten lobend und appelliert gleichzeitig an die Mitgliedsgemeinden, ihre Verantwortung ebenso wahr zu nehmen und sich intensiv mit dem ÖV-Angebot auseinander zu setzen und Gelegenheiten zur Mitwirkung wahrzunehmen.
Roman Habrik, Präsident der Fachgruppe Wirtschaft knüpft an seine Präsentation an der DV im November 2017 des Projektes zur Etablierung der Region als Wirtschaftsstandort an. In unterschiedlichen Gremien wird an diversen Aspekten gearbeitet und geschärft: Geographische Eingrenzung, Mission und Vision, Finanzierungsmodelle. Leider erfährt das Projekt etwas Verzögerung, weshalb die erarbeiteten Grundlagen intern noch nicht verabschiedet worden sind und deshalb noch nicht präsentiert werden können. Zu gegebener Zeit wird über das Projekt informiert. An der DV im Herbst 2018 sollen die Delegierten über dessen Umsetzung befinden.
Geschäftsbericht und Rechnung
Der Geschäftsbericht sowie die Rechnung werden nach dem positiven Bericht der Revisoren einstimmig genehmigt. Der erwirtschaftete Überschuss von rund 89000 CHF wird den allgemeinen Reserven zugeführt. Dieser Überschuss war es dann auch, welcher den AGV Südthurgau dazu veranlasste, die Höhe des Mitgliederbeitrages zu hinterfragen. Guido Grütter stellt dies den Delegierten zur Diskussion. Der Mitgliederbeitrag wurde auf dem momentanen Niveau, mit dem Anspruch, dass er konstant sein und die Handlungsfähigkeit der Regio Wil gewährleisten soll. In der Vergangenheit, noch zu Zeiten der Vorgängerorganisation IRPG, mussten Liquiditätsengpässe mit zusätzlichen Beiträgen der Gemeinde aufgefangen werden. Die Überprüfung der Mitgliederbeiträge wird zudem jedes Jahr im Rahmen des Budgetprozesses vom Vorstand überprüft und entsprechend an der DV im Herbst vor die Delegierten gebracht. Die Mitglieder sprachen denn dem Vorstand auch das Vertrauen aus, die zur Verfügung stehenden Mittel sorgfältig und gewissenhaft einzusetzen.
Am anschliessenden Apéro wurde dann die Gelegenheit genutzt sich auszutauschen und zu diskutieren.