Berufswahl ? ein komplexer Prozess mit vielen Akteuren
Die Regio Wil setzt sich seit geraumer Zeit mit dem Thema Fachkräftemangel auseinander. In unterschiedlichen Diskussionen hat sich dabei das Thema Berufswahl als ein Kernthema mit Handlungsbedarf herausgestellt. Die Regio Wil wollte wissen, wo dabei anzusetzten ist und hat eine Gruppe von Studierenden der FHS St. Gallen beauftragt, eine Konzeption mit konkreten Massnahmen zu erarbeiten. Deren Umsetzung will die Region nun vorantreiben. Fazit: es braucht viele Aktuere, die gemeinsam an vielen Rädchen schrauben.
Ein erstes Mal mit dem Thema befasst, hat sich die Regio Wil im Rahmen der Erarbeitung der regionalen Wirtschaftsstrategie. In Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Politik wurde der Fachkräftemangel als dringendes Thema identifiziert. In der Folge wurde gemeinsam mit Vertretungen aus der regionalen Wirtschaft, den Schulen aber auch den Berufsinformationszentren der Kern bei der Berufswahl, also der Prozess vor der Lehrstellensuche, als Handlungsfeld herauskristallisiert. Die Regio Wil hat im Jahre 2018 den Ball wieder aufgenommen und von der FHS in einem Praxisprojekt eine genauere Anlyse der Probleme und Handlungsfelder erarbeiten lassen. Herausgekommen sind dabei 8 Handlungsfelder mit 26 Massnahmen. Diese wurden am Dienstag, 26. März 2019 im Stadtsaal Wil einem bunt gemischten Publikum vorgestellt.
Massnahmneprogramm der Regio Wil
Auf Basis der Präsentation der Hintergründe sowie der Herangehensweise und Erkentnisse der Studie der FHS präsentierte die Regio Wil ein Massnahmenprogramm von 7 Massnahmen, welche sie in den nächsten Jahren umsetzen will. Darunter befinden sich Angebotsentwicklungen, welche dazu dienen sollen den Informationsausbau der Jugendlichen im Bereich der Berufsbilder zu fördern aber auch geschlechtertypische Klischees abzubauen. Ebenso sieht die Massnahmenplanung Konzepte für Portraits von Lehrnenden in den Medien vor. Eine wichtige Erkentnis der Studie, ist der frühe Kontakt von Schülern und Schülerinnen mit Berufsbildern in Form von Erlebnissen. Diese sollen z.B. in Ferienpässen verstärkt angeboten werden. Auch möchte man sich im Bereich der Qualitätssicherung des Berufswahlunterrichts engagieren. Zudem, und dies steht an oberster Stelle, sollen keine parallelen Angebote entwickelt werden sondern bestehende und gut etablierte Gefässe genutzt und ggf. optimiert oder zusätzlich vernetzt werden.
Bestehendes Nutzen und gemeinsam für eine starke Region
Die Regio Wil ist in ihrem Engagement entscheidend von diversen Akteuren abhängig. In rund 20 der von der FHS vorgeschlagenen Massnahmen kann die Region lediglich koordinierend und motivierend wirken. So war dann auch der dringende Apell ans Publikum, Initiativen zu starten und bei Bedarf auf die Möglichkeit einer koordinierenden Region zurückzugreifen. In der darauffolgenden Diskussion werden unterschiedliche Knackpunkte andiskutiert, auch das eine oder andere etwas relativiert und leise machte sich auch eine insprierende Stimmung bemerkbar. Beim Apéro danach, konnten jedenfalls diverse Kontakte geknüpft, Ideen ausgetauscht und auch bereits erste konkrete Ansätze angeregt werden. Die Regio Wil wird sich dem Thema und der Umsetzung der Massnahmen jedenfalls im Rahmen ihrere Möglichkeiten und Ressourcen weiterhin widmen.