23. November 2018
Ein deutliches Ja für die Wirtschaftsregion
Delegiertenversammlung vom 22. November 2018
Bereits zum 8. Mal trafen sich die Delegierten der Regio Wil im Herbst um das Budget und die Projekte des Folgejahres abzusegnen. Dieses Mal ging es jedoch um weit mehr: Es wurde über die Gründung einer neuen regionalen Standort- und Wirtschaftsorganisation abgestimmt und damit auch um einen Umbau der Regio Wil und Neuorganisation der Aufgabenbereiche. Das deutliche Ja würdigte die bis jetzt geleistete Arbeit, formulierte aber auch Erwartungen. Eröffnet wurde die diesjährige Delegiertenversammlung mit dem gewohnten Rückblick und Statusbericht über die laufenden Projekte der Regio Wil. Der Umsetzungsgrad der Massnahmen aus dem Agglomerationsprogramm der 2. Generation erscheint zwar noch relativ bescheiden von rund 250 Massnahmen sind gerade Mal deren 46 abgeschlossen wiederspiegelt jedoch das Bild, welches sich in der gesamten Schweiz zeigt. Wie auch andere Regionen erfährt die Regio Wil, dass die Bearbeitungshorizonte der einzelnen Projekte zum Teil wesentlich länger sind, als ursprünglich angenommen. Aus den jährlichen Gesprächen mit den Gemeinden ist durchaus ein guter Umsetzungswille feststellbar. So gesehen ist man auf Kurs. Dies ist nicht nur erfreulich, sondern auch sehr wichtig. Steht doch bereits die nächste Generation in den Startlöchern zur Umsetzung. Und mit der Erarbeitung der 4. Generation wird im Laufe des Frühjahrs 2019 begonnen. Es geht Schlag auf Schlag. Agglomerationsprogramme fordern in der Umsetzung Insbesondere im Kernprojekt des Agglomerationsprogramm 3. Generation konnte im Jahr 2018 einiges bewirkt werden. Diverse Informationsanalässe für Politik und Wirtschaft haben den ESP Wil West in die Bevölkerung transportiert. Die Genehmigung des kantonalen Richtplanes Thurgau sowie die Weiterbearbeitung der Infrastrukturprojekte und der flankierenden Massnahmen in und um Wil herum, brachten wichtige Klärungen auf planerischer Seite für das Projekt. Das bisherige Planer-Projekt konnte zudem auch neu positioniert werden, in dem die Volkswirtschaft ins Boot geholt wurde und die Charta sowie die Organisation überarbeitet wurde. Mutiges Ja zeigt gemeinsamer Wille Die Delegierten kamen zahlreich. Dies hatte wohl mit dem Haupttraktandum des Abends zu tun: die regionale Standort- und Wirtschaftsorganisation. Gemeinsam soll für die regionale Wirtschaft eine Heimat geschaffen werden. Eine Marke mit der man sich identifizieren kann und die in Zukunft auch in Luzern oder Thun ein Begriff sein soll. Der Vorschlag zur Gründung eines eigenen Vereins zur Stärkung der regionalen Wirtschaft fundiert auf einem mehrjährigen gemeinsamen Weg von Politik und Wirtschaft. 2019 soll nun die Zeit der Studien vorbei sein und mit der Umsetzung begonnen werden. Gemeinsam ist auch die Finanzierung: Das ambitiöses Ziel ist, 2021 werden 50% der Kosten von der Wirtschaft getragen. Damit der Verein gegründet werden kann, beantragte der Vorstand der Regio Wil, dass das Vereinsvermögen, welches sich in den letzten Jahren durch haushälterischen Nutzen gebildet hat, für eine Anschubfinanzierung eingesetzt wird. Damit können die ersten beiden Jahre grösstenteils abgedeckt werden. In dieser Zeit muss es gelingen, die finanzielle Beteiligung der Regio Wil auf einen Anteil von zwei Franken pro Einwohner/in der Regio Wil (Bestandteil des Mitgliederbeitrages der Gemeinden an die Regio Wil) zu reduzieren. Mit einer überwältigen Mehrheit 2 Gegenstimmen, 2 Enthaltungen haben die Delegierten zugestimmt, dass das Vermögen dafür eingesetzt werden soll. Dieser Entscheid ging selbstverständlich nicht diskussionslos über die Bühne des Toggenburger Hofes in Kirchberg. Gegen die kritische Stimme eines Delegierten, hielten starke Voten aus Politik und Wirtschaft dagegen. Flammende Plädoyers aus unterschiedlichen Kreisen für einen gemeinsamen Weg, über administrative Grenzen hinaus und für die Zukunft der Region, warben bei den Anwesenden für ein Ja. Mit der Zustimmung des Antrages, kann auch der Umbau der Regio Wil auf seine ursprünglichen Aufgabengebiete begonnen werden. Die Fachgruppe Wirtschaft wird aufgelöst und die Wirtschaftsvertreter scheiden aus dem Verein aus finden jedoch im neuen Wirtschaftsverein ihre neue regionale Plattform. Identitätsbildung digital und analog Anschliessend an die ordentlichen Anträge wurden den Delegierten zwei Projekte mit gleichem Ansinnen aber unterschiedlichen Wegen vorgestellt. Identität ist entscheidend für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt einer Gesellschaft. Der Ansatz der Gemeinde Eschlikon fördert mittels digitaler Plattform, einem sogenannten digitalen Dorfplatz, die Interaktionen der Bewohner und möchte damit das Involvment der Einwohner, nicht nur in politische Anliegen sondern insbesondere in das Gemeindeleben stärken und damit natürlich auch die Identifizierung mit Eschlikon. Die 10'000 Franken pro Jahr die Eschlikon für die Plattform Corssiety ausgibt, erachtet Hans Mäder, Gemeindepräsident, als wichtige Investition in die Zukunft seiner Einwohner/-innen: Es wäre schön, wenn Crossiety nicht nur auf Eschlikon begrenzt wäre, sondern über die gesamte Region identitätsbildend wirken könnte. Ein anderer Ansatz zur Stärkung der Identität und das Zusammenbringen von Menschen und Ideen ist, an Traditionen zu erinnern oder anzuknüpfen. Claude Engeler, Revierförster von Sirnach, plant im Jahr 2020 auf der Hochwacht in Sirnach, Mittelpunkt der Region mit Aussicht in den Kanton St. Gallen und Thurgau, ein Köhlerfest. Dazu wird in einem Meiler 40 Tonnen Holz während 3 Wochen zu 4 Tonnen Kohle nach alter Köhlertradition verarbeitet. Dieser Vorgang wird verbunden mit Gastwirtschaft, Führungen, Möglichkeiten für Events sowie 2 grossen Festen und bietet so, während dieser Zeit einen Ort der Begegnung, des Austausches und der Identitätsbildung für die Region. Verabschiedung eines Machers Abschluss der 16. Delegiertenversammlung bildete der Abschied von Ueli Strauss, Kantonsplaner des Kt. St. Gallen. Während seinen 24 Jahren beim Kanton vermochte er diesem seinen zukunftsgerichteten, lösungsorientierten und trotzdem prinzipientreuen Stempel aufzudrücken. An den erfolgreichen Agglomerationsprogrammen Wil war er massgeblich beteiligt. Mit seinen klaren Aussagen und viel Herzblut setzte er sich für den Kanton und seine Bevölkerung ein. Nach 17 Jahren als Kantonsplaner verlässt er seinen Beamtenstuhl und wagt den Schritt als Berater in die Selbständigkeit. Die Raumplanung wurde in den letzten Jahren derart umgekrempelt. Gemeinden und Kantone sind mit ihren Strukturen überfordert. Da gibt es viel Arbeit als Berater, schmunzelt er. Ueli Strauss, wir danken dir von Herzen für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Du warst ein jederzeit hochgeschätzter Macher. Wir werden Dich vermissen! MerkenMerken