Kantonsübergreifendes Projekt gegen den Fachkräftemangel
An der Metropolitankonferenz vom 20. Mai in Rapperswil-Jona wurde das auf der Strategiediskussion vom Herbst 2015 basierende Schwerpunkteprogramm 2016-2019 vorgestellt. Dieses dient als Orientierungs-rahmen für kommende Projekte im Metropolitanraum Zürich. So liegt in den nächsten vier Jahren der Fokus auf das Erarbeiten von Lösungen für aktuelle Herausforderungen, das Stärken der Identifikation mit dem Metropolitanraum sowie das Fördern der Kooperation unter den Mitgliedern.
Regionale Standort- und Wirtschaftsentwicklung Regio Wil trifft Nerv der Zeit
Dass die Regio Wil mit ihrem Konzept Regionale Standort- und Wirtschaftsentwicklung den Nerv der Zeit trifft, zeigte sich am 20. Mai 2016 an der Metropolitankonferenz in Rapperswil. Die Metropolitankonferenz fördert wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Projekte die einen Beitrag zur Bewältigung aktueller Herausforderungen leisten. Für die Jahre 2016-2019 liegt der Fokus auf dem Fachkräftemangel, der Industrie 4.0 & Dienstleistungen 4.0, der Erbringung und Finanzierung öffentlicher Leistungen sowie den Auswirkungen des Bevölkerungs- & Wirtschaftswachstum.
Wie das Handlungsfeld Berufsaus- und Weiterbildung des Konzeptes beschäftigt sich auch der Metropolitanraum mit dem Fachkräftemangel. Dafür gibt es mehrere sich ergänzende Lösungsansätze. Während die Regio Wil den Fokus auf das Zusammenbringen von Wirtschaft und Arbeitskraft fokussiert, setzt die Metropolitankonferenz an einer weiteren Ursache des Fachkräftemangels an, nämlich Arbeitnehmer, speziell aber junge & ältere Menschen sowie Frauen zu befähigen, ihre Kompetenzen entsprechend einbringen zu können. Einen Einblick in die Thematik gab es einerseits im Good Practice-Seminar zum Thema Frühförderung und Kinderbetreuung als Investition, andererseits durch das von der Metropolitankonferenz lancierte Projekt Grundkompetenzen. Der Fokus liegt dabei auf den rund 800000 Personen in der Schweiz, welche trotz Schulbildung grundlegende Fähigkeiten, wie etwa Lesen, Schreiben oder das Lösen einer einfache Rechenaufgaben für den Berufsalltag ungenügend beherrschen. Die daraus entstehenden volkswirtschaftlichen Kosten werden auf rund eine Milliarde geschätzt. Mit dem Projekt sollen mittels diverser Massnahmen diese Grundkompetenzen gefördert werden. Optimaler Weise wird bereits in jungen Jahren der Fokus auf die Vermittlung der Grundkompetenzen gelegt und somit einen grossen Beitrag für das gesamte Gesellschaftssystem gelegt. Der Wirtschaft stehen wertvolle Fachkräfte zur Verfügung, die Armutsspirale kann durchbrochen werden und die Integration wird vereinfacht. Trotz dieser Vorteile liegen die Ausgaben der Schweiz für schulische Fördermassnahmen gemessen am Bruttoinlandprodukt deutlich unter dem Durchschnittswert aller OECD-Länder. Wie die Gemeinden und Kantone von der frühen Förderung profitieren können, wurde im oben erwähnten Good Practice-Seminar aufgezeigt.
Identifikation mit dem Metropolitanraum stärken und Kooperation unter den Mitgliedern fördern
Durch Förderung des Verständnisses für den gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum stärkt die Konferenz die Identifikation ihrer Mitglieder mit dem Metropolitanraum. Als politische Denkfabrik von Gemeinden, Städten und Kantonen ermöglicht sie Debatten über Struktur, Bedeutung und Entwicklung metropolitaner Räume. Hierfür vertritt sie die Interessen des Metropolitanraums Zürich gegenüber dem Bund, fördert die Vernetzung auf nationaler und internationaler Ebene und stärkt die Kommunikation nach innen und aussen. Durch gemeinsame Projektarbeit und die Vermittlung von Best Practices in Bezug auf die politische Arbeit fördert die Metropolitankonferenz die Beziehungen ihrer Mitglieder. Mitgliedererhaltung und werbung sind ein wichtiger Grundpfeiler der Metropolitankonferenz. Durch Good Practice-Seminare sichert sie den Wissenstransfer unter den Mitgliedern.
Die nächste Konferenz findet am 18. November 2016 in Konstanz statt.
Weiterführende Informationen und Unterlagen zur Metropolitankonferenz: