Bauarbeiten für Kapazitätsanpassung in Wil starten
Am 16. März 2015 beginnt das kantonale Tiefbauamt nach mehrjähriger Planung mit dem Ausbau der beiden Lipo-Knoten und des Kreisels Sonnmatt in Wil. Mit der Kapazitätsanpassung sollen der Verkehrsfluss verbessert und die Behinderungen für den öffentlichen Verkehr reduziert werden. Das Ausbauvorhaben dauert voraussichtlich zweieinhalb Jahre und kostet rund 8,9 Millionen Franken.
Bei den Lipo-Knoten in Wil bilden sich zu Stosszeiten regelmässig Rückstaus von mehreren hundert Metern Länge. Die Kapazität der lichtsignalgesteuerten Kreuzungen genügt der aktuellen Verkehrsbelastung nicht mehr. Neben den Auswirkungen auf den motorisierten Individualverkehr sind in erster Linie die öffentlichen Busbetriebe stark betroffen. Mit der Schliessung der Bahnhöfe Schwarzenbach und Algetshausen-Henau im Dezember 2013 verlagerte sich der öffentliche Verkehr auf die Strasse. Die gleichzeitige Einführung des Halbstundentakts für den Busbetrieb verschärfte die Situation. Damit die öffentlichen Busse die Bahnhöfe Uzwil und Wil zu Stosszeiten pünktlich erreichen, soll die Kapazität der Lipo-Knoten und des Kreisels Sonnmatt nun erhöht werden.
Neue Kreisel, breitere SpurenMit dem Ausbau der lichtsignalgesteuerten Lipo-Knoten zu Betonkreiseln kann die Kapazität der Georg-Renner- und der Flawilerstrasse gesteigert werden. Ausserdem wird die Betriebsqualität langfristig gesichert. Um die nötigen Platzverhältnisse zu schaffen, ist östlich der Georg-Rennerstrasse eine 16 Meter hohe und 80 Meter lange Schüttung nötig. Die bestehende Lärmschutzwand auf der Nordseite wird abgebrochen und hinter dem neuen Fahrbahnrand neu erstellt. Für einen störungsfreien Busbetrieb sollen künftig Busbevorzugungs-Massnahmen sorgen. Der Kreisel Sonnmatt wird zu einem Kreisel mit überbreiter, zweispuriger Fahrbahn mit zweistreifigen Zufahrten umgebaut. Um die Sicherheit und den Komfort für Radfahrer zu erhöhen, wird der bestehende Geh- und Radweg Richtung Norden verlängert
Komplexe Verkehrsführung als HerausforderungDer Umbau der beiden Lipo-Knoten erfolgt mit Lichtsignalanlagen in mehreren Etappen. Die Ausführung der Bauarbeiten während des laufenden Verkehrs und unter engsten Platzverhältnissen ist eine grosse Herausforderung. Zum einen müssen die stark verflechteten Verkehrsströme mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr von über 20'000 Fahrzeugen durch die Baustelle geführt werden. Zum anderen muss der Verkehrsabfluss ab der Autobahn jederzeit sichergestellt sein. Aus Kapazitätsgründen kann während der Bauzeit am Lipo-Knoten auf der Georg-Rennerstrasse aus Richtung Toggenburg nicht in die Flawilerstrasse abgebogen werden. Alternative Routen werden signalisiert. Die Bauherrschaft geht davon aus, dass während der Stosszeiten mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist. Für die öffentliche Buslinie zwischen Wil und Uzwil sind Busbevorzugungs-Massnahmen vorgesehen. Das kantonale Tiefbauamt und die beauftragten Unternehmen setzen alles daran, die Behinderungen auf ein Minimum zu beschränken und bitten die betroffene Anwohnerschaft und die Verkehrsteilnehmenden um Verständnis.
Projekt von überregionaler BedeutungDie Georg-Rennerstrasse ist die wichtigste Verbindung zwischen dem Toggenburg und Wil. Als Autobahnzubringer übernimmt die Hauptverkehrsachse mit überregionalem Charakter eine wichtige Rolle und hat direkten Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen in der Region. Das gesamte Strassenbauprojekt kostet 8,909 Millionen Franken. Die Stadt Wil beteiligt sich mit 40'000 Franken an den Kosten für Geh- und Radwege. Die restlichen 8,869 Millionen Franken gehen zu Lasten des Strassenfonds des Kantons St.Gallen.