Regionale Interessen über Partikularinteressen gestellt
Am Donnerstag, 17. November 2017 lud die Regio zur Herbst-Delegiertenversammlung, welche dieses Jahr in Wil im Hof gastierte, ein. 19 der 22 Mitgliedsgemeinden folgten dem Aufruf, was nicht zuletzt mit der Verabschiedung des Mehrjahresprojektes Agglomerations-programm Wil 3. Generation (AP3) zu tun hatte. Neben diesem Schwerpunkt standen zudem die Verabschiedung des Budgets und der damit geplanten Projekte für das Jahr 2017 auf der Traktandenliste.
Konsequente Weiterentwicklung des VorgängerprogrammsWie der Präsident der Regio Wil, Christoph Häne, erläuterte, stellt das AP3 in erster Linie eine konsequente Fortschreibung und Weiterentwicklung des vorangegangenen Agglomera¬tions-programm Wil 2. Generation (AP2) dar. So sind lediglich nur 16 der 48 A-Massnahmen neu. Mit den festgelegten Massnahmen verfolgt die Regio Wil die konsequente Vermeidung einer weiteren Zersiedelung und Beschränkung des Siedlungswachstums auf gut mit ÖV-erschlossenen Lagen (inkl. Schutz der Landschaft), die Konzentration der wirtschaftlichen Entwicklungen an einem zentralen und verkehrlich gut erschlossenen Standort und damit der Schaffung eines starken Gegenpols zu den Nachbaragglomerationen Winterthur und St. Gallen, Verbesserungen im ÖV-Angebot, Ausbau der LV-Netze, Aufwertung von Ortsdurchfahrten sowie die Entlastung des Stadtzentrums Wil vom MIV.
Das Wohl der Region über PartikularinteressenIn der Diskussion zum Agglomerationsprogramm 3. Gen. zeigte sich die Gemeinde Eschlikon sehr enttäuscht, dass die von ihnen in der Vernehmlassung eingebrachten Vorbehalte nicht eingeflossen sind und keine Anpassung bei den betroffenen Massnahmen erfolgte. Der Gemeinderat Eschlikon hat aber im Interesse der Region das Programm dennoch genehmigt.
Seitens der Wirtschaft und des Gemeinderates Uzwil wurde gewünscht, dass bei der Erarbeitung der nächsten Programmgeneration die entsprechenden Vertreter östlich von Wil früh in die Prozesse einbezogen werden. Uzwil unterstütze die Absicht, die Kräfte in Wil West zu bündeln, Im Raum Oberbüren-Uzwil sollte aber - im Hinblick auf das Aggloprogramm 4. Generation - der nächste regionale Entwicklungsschritt vorbereitet werden. Das Agglomerationsprogramm 3. Gen. wurde mit nur einer Enthaltung genehmigt.
Unbestrittenes Budget 2017Das auf den Legislaturzielen 2017-2020 basierende Budget 2017 wurde einstimmig und ohne Diskussionen angenommen. Bei gleichbleibenden Mitgliederbeiträgen werden im Jahr 2017 Projekte wie z.B. die Aufarbeitung der regionalen ÖV-Entwicklung mit Horizont 2023 erarbeitet werden. Neben Aktionen zum Mobilitätsmanagement soll zudem für die Gemeinden eine Veranstaltungsreihe zu unterschiedlichen Herausforderungen wie Ortskerngestaltung/öffentliche Plätze etc. lanciert werden. Aufwändigstes Projekt im nächsten Jahr wird sicherlich die Schärfung des Profils der Region als Wirtschaftsstandort sein. Dies ist eine der nächsten Arbeiten zur Konkretisierung des im Frühling zur Weiterbearbeitung verabschiedeten Konzepts regionale Standort- und Wirtschaftsentwicklung.
Mehrheit der Gemeinden kritisch gegenüber FlächenmanagementDas Handlungsfeld Flächenmanagement wurde in einem ersten Schritt einer Vernehmlassung bei den politischen Gemeinden unterzogen. Obwohl die innovative Idee mehrheitlich gewürdigt wurde, steht die Mehrheit der Mitgliedgemeinden einer regionalen Organisation skeptisch gegenüber. Die Regio Wil hat beschlossen, zum heutigen Zeitpunkt mit weiteren Aktivitäten zuzuwarten und das Projekt auf Eis zu legen. Die Gemeinden werden jedoch gebeten, auf Stufe Gemeinde für Arbeitsplatzzonen aktive Bodenpolitik zu betreiben und mit der Geschäftsstelle Regio Wil für Vermittlung (Betriebserweiterungen, Umsiedlungen, Ansiedlungen) von Industrie- und Gewerbegebieten zusammen zu arbeiten.
Agglomerationsprogramm Wil 3. Generation (Stand 21. Nov. 2016, Eingabe Bund)