Region Wil hat grosses Potential
Als Präsident der Fachgruppe Wirtschaft durfte der Jonschwiler Gemeindepräsident Stefan Frei rund 40 Vertreter der regionalen Wirtschaft und der öffentlichen Hand im Pfarreizentrum in Wil begrüssen. Es gehe darum, darüber nachzudenken wie die Region Wil im Jahre 2025 aufgestellt sei. Der Standortwettbewerb werde sich für alle Regionen verschärfen. Im Jahre 2030 werde es in der Region Wil rund 126'000 Einwohner geben. Für die gelte es, eine gute Wirtschaftssstruktur zu gestalten. "Wir wollen nicht einfach eine reine Wohnregion und als "Pendlerreservoir" für andere Regionen herhalten", so Frei wörtlich.
"Wohlstand ist kein Zufall"
Der Strategieprozess, der in drei Workshops gegliedert ist, wird begleitet und moderiert von Dr. Gerald Mathis vom ISK, dem Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung in Dornbirn/St. Gallen. Als versierter Fachmann zeichnete er den geplanten Prozess auf. Ziel müsse es sein, ein nachhaltiges regionales Wirtschaftskonzept zu entwickeln mit konkreten Massnahmen. "Wohlstand ist kein Zufall", so Mathis. Er meinte damit, dass eine Region nur dann erfolgreich sein könne, wenn sie sich um Leistungen bemühe, Arbeitsplätze sichere und schaffe und den Standort als Produkt verstehe, der insbesondere für die Wirtschaft Flächenpotentiale sichere.
Als Einstieg in die Gruppenarbeit hatten die Teilnehmer phantasievolle Ideen für die Region Wil zu entwickeln, ohne jede Rücksicht auf Finanzen. Interessante, auch erheiternde Ideen kamen zusammen, zum Beispiel ein U-Bahn-Netz für Wil, ein drittes Geleise nach Zürich, separate Busspuren, mehr regionaler Kiesabbau, ein Technopark, eine CO2-freie Region, Überdachung der A1, ein Verbot sämtlicher Gartenhäge, ein Ablaufdatum für Bauten.
Nach diesem Ausflug ins Wunschdenken galt es, in Arbeitsgruppen die realen Stärken und die Entwicklungspotentiale der Region zu orten. Als Vorteile wurden die geographische Lage, die sehr gute Anbindung an Bahn, Strasse und Flughafen, die noch erschwinglichen Bodenpreise und das vorhandene Bauland sowie die diversifizierte Wirtschaftsstruktur mit einem dichten KMU-Netz und einem grossen Werkstoff-know-how genannt. Die Region Wil verfügt über ausgezeichnete Bildungseinrichtungen (Gewerbeschulen / Kantonsschule), was dazu führt, dass die Region eine der höchsten Berufsbildungsquoten, eine ausgezeichnete Arbeitsmentalität und eine solide Produktivität auszeichnet. Mit dem geplanten Wil-West-Areal, das wichtigste Projekt in den nächsten Jahren, sollen im Endausbau gegen 3000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Im März und Mai finden zwei weitere Workshop zur Regionalentwicklung statt.