Die Region fordert Lösungen für WILWEST
Die Gemeinden der Regio Wil arbeiten an einem gemeinsamen Schreiben. Ziel: WILWEST muss auf ein höheres Niveau gebracht und weiterentwickelt werden. An der Delegiertenversammlung unterstrichen viele Votanten die regionale Bedeutung des Vorhabens. Im Windschatten dieses Hauptthemas stimmten die Delegierten einer neuen Leistungsvereinbarung mit dem WirtschaftsportalOst und tieferen Mitglieder-Beiträgen für die ländlichen Gemeinden zu.
Die DV der Regio Wil im Toggenburgerhof Kirchberg hatte einen Schwerpunkt, der nicht auf der Traktandenliste stand: die regionale Positionierung zu WILWEST klären. Die Delegierten zeigten sich dabei auch selbstkritisch. Wie aus dem Abstimmungsergebnis hervorgeht, gelang es nicht aufzuzeigen, dass die Gemeinden der Region Wil kein eigenes Kulturland mehr für Gewerbe- und Industriegebiete einzonen, um dies in WILWEST zu konzentrieren.
In seinem Inputreferat zeigte Lutz Benson von der Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen auf, wie sich die Region Wil im Vergleich zu anderen Regionen entwickelt. Will die Region Wil weiterhin im Standortwettbewerb mithalten, muss sie ihre Kräfte bündeln. Vor allem das Rheintal und der Raum Sargans-Werdenberg prosperieren mehr, gerade in den wissensintensiven Bereichen.
Wie steht es denn nun um den regionalen Willen zur Bündelung der Kräfte und zur Weiterentwicklung von WILWEST? «Es genügt nicht, wenn unsere Gemeinden nicht dagegen sind, quasi im Schlafwagen mitfahren. Wir Gemeinden sollten bei der Ausgestaltung von WILWEST eine aktivere Rolle einnehmen und mit den ersten Geigen spielen. Das Abstimmungsergebnis hat etwas von einem Weckruf», so der Appell von Regio-Präsident Lucas Keel. Schliesslich handle es sich um ein Projekt, das auf die ganze Region wirke und die Perspektiven der jungen Generation beeinflusse. «Es braucht ein klares und beseeltes Bekenntnis aus unseren Reihen und Ideen, um ein höheres Level zu erreichen. WILWEST muss regional breiter abgestützt werden. Vielleicht müssen die Gemeinden auch in die eigene Tasche greifen und mitinvestieren», so Lucas Keel.
Den Worten folgen nun erste Taten: In einem gemeinsamen Schreiben an die Kantone halten die Gemeinden die Bedeutung von WILWEST für die Region fest und formulieren ihre Erwartungen an die Politik, das Projekt auf einen höheren Level zu heben und voranzubringen. Zusätzlich bekräftigen sie, zugunsten einer zentralen Entwicklung in WILWEST auf eigene Einzonungen für Neufirmen zu verzichten. Das Schreiben soll in den kommenden Wochen von den Gemeinden der Regio Wil unterzeichnet werden.
Erfolgreicher WPO-Weg wird weitergeführt
An der DV wurden auch einige statutarische Pflöcke eingeschlagen: So hiessen die Delegierten einstimmig die neue Leistungsvereinbarung zwischen der Regio Wil und dem WirtschaftsPortalOst (WPO) für weitere vier Jahre gut. Somit unterstützt die Region weiterhin den von WPO erfolgreich eingeschlagenen Weg.
Ein Franken weniger für Nicht-Agglogemeinden
Des Weiteren genehmigten die Delegierten das Budget 2023 trotz Verlust unisono. Der Entscheid beinhaltet auch eine Anpassung, mit der die Mitgliedgemeinden ausserhalb des Agglomerationsperimeters einen Franken pro Einwohner weniger an die Region bezahlen. Dies in Anbetracht dessen, dass die Gemeinden im Agglomerationsperimeter i.d.R. Bundesbeiträge für Ihre Infrastrukturvorhaben erhalten.
Apropos Agglomerationsprogramm (AP): Die Umsetzung der Massnahmen aus den AP der 2. und 3. Generation schreiten weiter voran, Bundesbeiträge von fünf Millionen wurden bis anhin im Rahmen dieser Massnahmen ausbezahlt. Der definitive Prüfbericht zur 4. Generation wird im Frühjahr 2023 vorliegen, wobei der Bund sich mit 30 Prozent an den Infrastrukturmassnahmen beteiligen soll.