Vorgaben in der Region rundum erfüllt
Das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St.Gallen hat den Bericht öffentlicher Verkehr 2018 veröffentlicht. Die Broschüre liefert umfassende und transparente Zahlen zum öV im Kanton. Auch informiert sie über laufende Projekte und beschreibt die Bahnperspektiven für die Ausbauschritte 2025 und 2035. Erfreulich für die Regio Wil ist, dass erneut alle Linien die Vorgaben erfüllen. Die Zukunftsperspektiven versprechen die Verlängerung des Perrons in Wil. Umgesetzt werden soll dies bis 2023.
Busse und Züge des Kantons St. Gallen legen pro Jahr über 30 Millionen Kilometer zurück. Damit könnten sie 765 Mal um die Welt fahren. Trotz diesen eindrücklichen Zahlen ist die Erschliessungsqualität im Kanton noch nicht überall gut. So sind gemäss Angaben des Bundesamtes für Raumentwicklung nur 28 Prozent der Einwohner und 40 Prozent der Arbeitsplätze gut oder sehr gut erschlossen. Am besten erschlossen ist die Region St.Gallen-Bodensee. Dort liegen die Werte bei 51 Prozent beziehungsweise bei 58 Prozent. Der St.Galler Teil der Regio Wil liegt mit 22 % der Einwohner und 29% der Arbeitsplätze nahe beim zweitplatzierten ZürichseeLinth (23% EW / 34% AP).
Die Erschliessungsqualität wirkt sich direkt auf den Umstieg vom Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr aus. So werden die Pendlerbeziehungen innerhalb des Kantons St.Gallen massgeblich durch das vorhandene öV-Angebot beeinflusst: Je besser die Verbindungen und kürzer die Intervalle, desto grösser ist die Bereitschaft, mit dem öV zu pendeln. Auch fällt auf, dass auf kurzen Strecken der öffentliche Verkehr eine untergeordnete Bedeutung spielt. So überwiegt auf der Strecke Wil St. Gallen der öV, auf den Strecken Wil Sirnach, - Oberuzwil, Oberbüren, - Münchwilen und Kirchberg jedoch der MIV. Am stärksten ausgeprägt ist der MIV Anteil bei Pendlern im Rheintal und in der Region Sarganserland- Werdenberg.
Erfreulicherweise ist im Jahr 2017 die Nachfrage im öV im Kanton St.Gallen leicht gestiegen. Die Personenkilometer nahmen gegenüber 2016 um 1,8 Prozent zu. Dabei erbringen die Bahnen rund zwei Drittel der Verkehrsleistung.
Bund, Kanton und Gemeinden leisteten im Jahr 2017 Abgeltungen von 137 Millionen Franken an den öffentlichen Verkehr. Seit der Inbetriebnahme der S-Bahn St.Gallen im Dezember 2013 konnten die Abgeltungen stabilisiert oder gar reduziert werden. Die Fahrgäste zahlten knapp 54 Prozent an die Vollkosten des öffentlichen Verkehrs. Als wichtigste Kennzahl für die Wirtschaftlichkeit einer Linie gilt der Kostendeckungsgrad, wofür die kantonale Gesetzgebung die Mindest- und Zielvorgaben festlegt. Diese wesentlichen Kenngrössen aller abgeltungsberechtigten Bahn- und Buslinien sind wiederum im Bericht öffentlicher Verkehr aufgeführt. Schön zu sehen ist, dass gegenüber der Erhebung aus dem Jahr 2016 bis auf zwei Linien in der Region die Mindestanforderungen erfüllen. 70% der Linien in der Regio Wil (inkl. Ortsbusse) erreichen gar die Zielvorgaben.
Lange Ersehntes versprechen die Bahnperspektiven 2025. Das Projekt Perronverlängerung Bahnhof Wil aus dem Bundesgesetz über die zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB) soll bis 2023 umgesetzt werden. Die Planungen laufen auf Hochtouren und werden mit der Neugestaltung des Bahnhofplatzes Wil sowie diversen Projekten für den Langsamverkehr abgestimmt.
Den Bericht können sie auf der Homepage des Kantons St. Gallen downloaden.
Die Berichte der Vorjahre sind ebenfalls auf der Homepage des Kantons St. Gallen einsehbar.