Wie gross sind die regionalen Unterschiede und haben sie sich verändert? Wo steht die Regio Wil?
Die Frage nach der Existenz regionaler Unterschiede und ihrer Veränderung im Zeitverlauf ist eine zentrale Grundlage für Entscheidungen über regionalpolitische Aktivitäten. Aus diesem Grund hat das Amt für Wirtschaft und Arbeit die Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen damit beauftragt, diese Frage für die St.Galler Regionen der Neuen Regionalpolitik (NRP) aus statistischer Sicht zu beantworten. Ergebnis dieses Auftrags ist der Bericht "Regionale Disparitäten: Die Regionen der Neuen Regionalpolitik im Kanton St.Gallen", der nun als Ausgabe Nr. 49 in der Publikationsreihe "Statistik Aktuell" der Fachstelle für Statistik erschienen ist.
Inhalt des Berichts ist zum einen eine kurze Vorstellung der Neuen Regionalpolitik und ihrer Umsetzung im Kanton St.Gallen. Den Hauptteil des Berichts bilden statistische Informationen zur Frage, welche regionalen Unterschiede regionale Disparitäten in zentralen Bereichen von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft zwischen den Regionen der Neuen Regionalpolitik (NRP-Regionen) im Kanton St.Gallen bestehen.
Bericht zeigt breites Entwicklungsbild der Regionen auf
Dabei wird auch beleuchtet, ob sich die Disparitäten zwischen den NRP-Regionen im Zeitverlauf eher verstärkt haben oder ob eine Annäherung stattgefunden hat. Insgesamt wird zu sieben Themenbereichen anhand von 34 Indikatoren ein breites Bild zu Stand und Entwicklung der regionalen Disparitäten gezeichnet. Neben Erwartbarem tritt hierbei auch manch überraschendes Ergebnis zutage.
Der Bericht wendet sich an die breite Öffentlichkeit, ist aber auch ein wichtiges Instrument für den Kanton und die Akteure in den NRP-Regionen. Zum einen werden die statistischen Informationen des Berichts in die Erarbeitung des neuen kantonalen NRP-Umsetzungsprogramms für die Periode 2016-2019 einfliessen. Zum anderen bietet der Bericht den regionalen Akteuren einen Ausgangspunkt zur Entwicklung von Strategien und Massnahmen. Der Bericht ist eine Aktualisierung und Erweiterung des gleichnamigen Berichts aus dem Jahre 2010, mit dem die regelmässige Berichterstattung zu Stand und Entwicklung der regionalen Disparitäten begann.
Die Regio Wil ist dabei ...
im Bericht heisst es u.a.
- zur Beschäftigung (Seite 14): ...Auch in den Regionen ZürichseeLinth und Wil, die sich praktisch deckungsgleich entwickelten, gab es zwischen 1990 und 2000 zunächst einen moderaten Anstieg der Erwerbstätigenzahlen von plus acht Prozent, der sich dann in der zweiten Hälfte des Beobachtungszeitraums verstärkte...
- zur Erreichbarkeit des nationalen Metropolitanraums (Seite 24): ... Erwartungsgemäss sind von den Regionen ZürichseeLinth und Wil aus die bevölkerungsgewichteten Fahrtzeiten ins Zentrum von Zürich mit 39 bzw. 41 Minuten am geringsten, was einerseits auf die Nähe zu Zürich und andererseits auf die gute Strassenanbindung zurückzuführen ist...
- zur Innerschweizerische Wanderungsbilanz (Seite 38): ...Im Jahr 2013 wiesen nur die Regionen ZürichseeLinth, Wil und St.Galler Rheintal einen positiven Binnenwanderungssaldo auf. D.h. in die drei Regionen sind mehr Personen aus anderen Gebieten der Schweiz zugezogen als in diese weggezogen sind...
- zum Wohnungangebot (Seite 50): ...Die Entwicklung des Wohnungsbestands verlief in den sechs NRP-Regionen recht unterschiedlich. Den stärksten Zuwachs des Wohnungsbestands gab es in den Jahren 2002 bis 2013 mit plus 24 Prozent in der Region Sarganserland-Werdenberg. Es folgen die Regionen St.Galler Rheintal, ZürichseeLinth und Wil mit Zuwächsen um die 20 Prozent...
und noch vieles mehr. Für weitere interessante Vergleiche verweisen wir auf die Statistik des Kantons St. Gallen 'Statistik aktuell 49' vom März 2015.