23.11.2012
Überregionales Tor zu neuem Wirtschaftsstandort
Die Ausgangslage für die angestrebte hochwertige Entwicklung ist günstig, jedoch sind die methodischen und fachlichen Anforderungen besonders anspruchsvoll.
Im Laufe des letzten Jahres wurde eine erste Idee für die Entwicklung von Wil West entwickelt. Sie heisst Neuland und betritt in vielen Punkten wortwörtlich Neuland. Es ist das erste Mal, dass der Kanton St.Gallen als grösster Grundeigentümer im Entwicklungsschwerpunkt gemeinsam mit dem Kanton Thurgau ein Projekt in dieser Grössenordnung angeht. Das eigentliche Entwicklungsgebiet umfasst ca. 20ha weitestgehend unbebaute Flächen, wobei mit den Arealen in Gloten und Wil die gesamte Standortentwicklung rund 95ha umfasst.
In Wil-West soll ein repräsentatives überregionales Tor geschaffen werden zu einem neuen Wirtschaftsstandort, neu in Sinne der Nutzungszusammensetzung, neu durch einen innovativen Städtebau und der Architektur sowie neu in der Qualität der Aussenräume und der Erschliesssung mit dem öffentlichem Verkehr. Direkt ab der Autobahn gelangt man auf einen Boulevard mit einer markanten Allee und zum Aufenthalt einladenden öffentlichen Räumen. Diese Adresse wird attraktiv für Firmen, die sich hier kundenwirksam präsentieren können. So entsteht ein unverwechselbares, vielfältig nutzbares Quartier mit besonderem Flair und grosszügigem Ambiente. Zur Qualität trägt auch die neue Haltestelle der Frauenfeld-Wil Bahn bei, die in Fussdistanz liegt und das Gebiet im Viertelstundentakt an die Knoten Wil und Frauenfeld anbindet.
Die Grundstücke sollen jedoch nicht möglichst günstig abgegeben werden. Die Standortförderungen beider Kantone sowie die Regio Wil erarbeiten gegenwärtig ein Konzept, für welche Nutzungen und unter welchen Kriterien diese Grundstücke in Zukunft freigegeben werden. Ein grosser Vorteil ist, dass die Kantone nicht unter Handlungsdruck stehen, da zuerst die Zentrumsumfahrung Wil erstellt werden muss. Ausgeschlossen ist daher auch, dass hier Lagerflächen, Logistik und Fachmärkte entstehen. Auch Wohnen soll weitgehend ausgeschlossen sein. Arbeitsplatzintensive oder öffentliche Nutzungen, oder solche die in einem überwiegenden öffentlichen Interesse liegen, sind jedoch willkommen. Gesucht ist ein Nutzungsspektrum, das sich marktnah weiterentwickeln kann, jedoch klare Qualitätsstandards vorgibt, die nicht unterschritten werden dürfen. Es werden hohe Ansprüche an das Erscheinungsbild der Bauten und öffentlichen Räume gestellt. Die Modellrechnung gehen von 300000-500000m2 Nutzflächen aus, so dass zwischen 2'200 und 4'700 Arbeitsplätze entstehen könnten. Das Areal soll der repräsentative Wirtschaftsstandort der Region für die nächsten Generationen werden.
Erschliessung erfolgt in Etappen
Damit sich der Grundeigentümer genügend Zeit nehmen kann, um auf die richtigen Nutzer zu warten, wird derzeit ein möglichst klares und etappierbares Erschliessungssystem entwickelt, welches die hierfür notwendigen Investitionen ebenfalls etappenweise ausgelöst. Die Hauptinvestitionen, wie der neue Autobahnanschluss und die dadurch notwendig Verlegung der Wil-Frauenfeld-Bahn, sind zwingende Bestandteile der Zentrumsentlastung Wil. Diese werden unabhängig von der eigentlichen Gebietsentwicklung erfolgen und voraussichtlich in grossen Teilen nicht dem Grundeigentümer angelastet. Wenn alles klappt, soll die Zentrumsentlastung Wil bis im Jahr 2018 erstellt und das Gebiet für die Entwicklung bereit sein. Dadurch hat die Regio Wil eine Chance, das Areal des ehemaligen Gutsbetriebs der psychiatrischen Klinik in ein neuzeitliches Tafelsilber zu verwandeln, welches zeitnah hervorgenommen werden kann, wenn die Region ihre grosse Chance kommen sieht. Es ist ein bedeutendes Generationenprojekt für die Regio Wil, um sich als starkes Wirtschaftsgebiet zu etablieren.
Abbildungen Hosoya Schaefer Architects AG, Zürich
ARP Thurgau 30.10.12