Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wil-West und Erschliessungsinfrastruktur
Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Wil-West und Erschliessungsinfrastruktur
Nicht einverstanden ist die Region bei der Priorisierung einzelner Massnahmen aus dem Gesamtpaket ESP Wil-West Der Bund hat den Handlungsbedarf zwar grundsätzlich anerkennt, aber aus Sicht der Kantone und der Region sind bei der Prüfung wichtige Zusammenhänge innerhalb des Massnahmenpaketes ESP Wil-West nicht berücksichtigt worden. So erhielt die Zonierung des ESP Wil-West vom Bund die Priorität A (Zeitrahmen 2015-2019), die Massnahmen Autobahnanschluss Wil-West und Infrastruktur, Bahnhalt und Trasseeverlegung der Frauenfeld-Wil-Bahn hingegen die Prioritäten C (Zeitrahmen ab 2023). Auch wurde in den letzten zwei Jahren der ESP Wil-West mit der Test- und der anschliessenden Masterplanung von den beiden Kantonen St. Gallen und Thurgau sowie unter Mitwirkung der drei Standortgemeinden Wil (SG), Münchwilen (TG) und Sirnach (TG) und der Regio Wil rasch und zielstrebig vorangetrieben. Mit dem ESP Wil West besteht für die Kantone St. Gallen und Thurgau die einmalige Chance, eines der bedeutendsten und nachhaltigsten Arbeitsplatzgebiete der Ostschweiz zu entwickeln. Massgeblich für die Beurteilung der Massnahmen war der Planungsstand zum Zeitpunkt der Eingabe an den Bund, d.h. Dezember 2011. In der Zwischenzeit sind zentrale Fragen des Gebietes und der Infrastruktur geklärt. Eine Anpassung der Prioritätensetzung bei den betroffenen Massnahmen nach B ist daher nur ein logischer Schritt.
Netzergänzung Nord / Betriebs- und Gestaltungskonzepte (BGK) in Wil
Das Lösungspaket Zentrumsentlastung Wil inkl. Autobahnanschluss Wil wurde iterativ über mehrere Jahre in Abstimmung von Siedlung und Verkehr im Mitwirkungsverfahren geschnürt. Einzelne tragende Elemente des Lösungspakets können nicht heraus gebrochen werden. Die Kapazitätsgrenzen im Zentrum von Wil sind heute überschritten. Die zunehmende Stau- und Verkehrsproblematik im Zentrum von Wil hat nachteilige Wirkung auf die Erreichbarkeit und Standortqualität von Wil, die heute entscheidende Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung darstellen. Ohne Autobahnanschluss und Netzergänzung ist die Entwicklung von Wil-West aufgrund des zu erwartenden Mehrverkehrs kaum realisierbar. Einzelne BGK und das Verkehrsmanagement sind flankierende Massnahmen zur Zentrumsentlastung und weisen hohe Abhängigkeiten zu Netzergänzungen und Autobahnanschluss auf. Aufgrund dieser Abhängigkeiten beantragt die Regio Wil vier Massnahmen in die Priorität B zu verschieben.
Doppelspurabschnitt Jakobstal der Frauenfeld-Wil-Bahn
Ohne den Doppelspurabschnitt Jakobstal kann der Viertelstundentakt zwischen Wil und Frauenfeld nicht realisiert werden, die Investitionen in die Kreuzungsstelle Lüdem lägen über Jahre brach, die Anschlüsse an den Fernverkehr in Wil und Frauenfeld könnten nicht gehalten werden und die Attraktivität der Transportketten würde erheblich sinken. Eine Verschiebung der Priorität B in die Priorität A ist notwendig.
Ausbau Unterführung Wilen/Rickenbach
Im Raum Rickenbach/Wilen soll in zentrumsnaher Lage ein Wohnentwicklungsgebiet für ca. 1300 Einwohner/innen entstehen. Eine deutlich bessere ÖV-Erschliessung wird notwendig. Die geplante Linienführung über die Glärnischstrasse erfordert zwingend den Ausbau der Unterführung. Die heutige Bausubstanz sowie die Überflutungsgefahr machen ohnehin eine Sanierung notwendig. Der Ausbau führt auch zur Aufhebung von LV-Schwachstellen und zum Ausbau des LV-Wegnetzes. Der Handlungsbedarf mit hoher Priorität ist aus der Kombination all dieser Faktoren gegeben.
Aufwertung Bahnhof und Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Bahnhofstrasse Uzwil
Die Gemeinde Uzwil hat die Aufwertung des Bahnhofs aufgrund der Dringlichkeit der Massnahme vorgezogen. Der Bahnhofplatz und Bushof werden aktuell baulich umgestaltet und auf das neue Busangebot ausgelegt, sowie für den Langsamverkehr attraktiver gestaltet, einschliesslich um-fangreicher Veloabstellanlagen. Dieses Projekt wird bis im November 2013 baulich fertiggestellt sein. Das BGK Bahnhofstrasse knüpft unmittelbar an die Aufwertung des Bahnhofs an, weshalb sich dessen Realisierung geradezu aufdrängt. Das BGK ist in die Priorität A zu schieben und im Zeitraum 2015 bis 2018 umzusetzen
Spange Hofen Sirnach
Die Planung und Projektierung der Spange Hofen sind soweit fortgeschritten, dass ein generelles Projekt vorliegt. Auch sind die notwendigen Mittel bei Kanton und Gemeinde budgetiert. Nebst der Entlastung der Ortsdurchfahrt Sirnach können die notwendigen Erschliessungen der zukünftigen Siedlungsflächen von Ebnet und Schaalewinkel gelöst werden. Die Region beantragt, diese Massnahme von der Priorität C in die Priorität A zu verschieben.
Antwort Bund wird im Frühjahr erwartet
Bis im Frühjahr 2014 werden die ausgewertete Vernehmlassung und die Botschaft des Bundesrats ans Parlament übergeben. Danach erfolgt Anfang 2015 die Freigabe der Mittel durch das Parlament.