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Delegiertenversammlungen 2023:

> Do. 23. November 2023, 18.00 Uhr
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> Mi. 22. Mai 2024, 18.00 Uhr
Ort: noch offen

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5. Dorfbsuech

«Zum Wohle des Dorfes, zur Zierde des Platzes, zur Freude des Bauherrn.»

  
Die Gemeinden sind aufgerufen sich nach innen zu entwickeln. Potentiale zur Verdichtung insbesondere der Zentren sind zu identifizieren und zu nutzen. Dies löst meist ein etwas ‘gschmuches’ Gefühl bei der Bevölkerung aus. Und die Gemeinden sind gefordert sich aktiv darum zu kümmern, was denn nun mit diesen weissen Flächen im Schwarzplan passieren soll, damit neben Verdichtung eben auch Entwicklung geschieht und lebenswerte Räume entstehen. Wie sich die Gemeinden Sirnach und Uzwil an diese Herausforderung gewagt haben, welche Tools sie eingesetzt haben und was ihre Visionen sind haben uns Kurt Baumann, Gemeindepräsident von Sirnach und Christoph Paly, Bereichsleiter Bau in Uzwil erläutert und gezeigt.
  
1 DSC_0164Die zentrale Erkenntnis des eher regnerischen Vormittags ist wohl, dass eine Gemeinde eine Vorstellung entwickeln muss, wohin es gehen soll. Qualitäten im öffentlichen Raum ergeben sich heute in der Regel nicht einfach so, sondern basieren auf Instrumenten wie Masterplänen, Leitbildern, eigenen Überlegungen über den Zielzustand. Genauso wichtig sind dabei Beharrlichkeit, Kommunikation, Geduld und auch Glück – denn «manchmal ergeben sich Gelegenheiten, die ganz neue Möglichkeiten eröffnen» so Christoph Paly. Genau für solche Gelegenheiten ist es aber wichtig, eine Vision zu haben und zu Wissen, wo und wie sich die Gemeinde einbringen soll. So hat die Gemeinde Uzwil beispielweise festgelegt, welche Grundstücke von strategischem Interesse sind.
  
(Bild: "Wichtig ist, dass Fusswege die öffentlichen Freiräume verbinden." Christoph Paly)
    
Proaktive Gemeinde dank einer Zielvorstellung
  
1 DSC_0163Manchmal sind die Privaten, trotz vorbereiteter Vision und Masterplanung, schneller als die Gemeinde mit ihren Planungen, «dann muss man hald auch den Mut haben, eine Planungszone zu erlassen – auch wenn es sich nur um einen Fussweg handelt» meint Paly. In Uzwil sei länger kaum etwas passiert und die Bevölkerung hat in einem Prozess zur Gemeindeentwicklung in den Nuller-Jahren gewünscht, dass Uzwil ein Zentrum bekommt. Dies wird nun sukzessive umgesetzt und explizit Räume für unterschiedliche Bedürfnisse der Bevölkerung geschaffen. Aufgrund einer proaktiven Position der Gemeinde und enger Begleitung in der Projektentwicklung konnte bis jetzt vieles auch ohne die Anwendung von Gestaltungsplänen erreicht werden.
   
Neue Instrumente testen
  
Auch die Gemeinde Sirnach stützt sich in ihren Bestrebungen zur Innenentwicklung auf einer Masterplanung ab. Dabei wurden die verschiedenen Gebiete der Gemeinde in Szenen entwickelt und Ideen wie die Entwicklung aussehen könnte, festgehalten - dies im Rahmen eines Pilotprojektes gemeinsam mit dem Kanton zusammen. Planungen und Bilder entwickeln ist wichtig, diese in die Umsetzung zu bringen eine ganz andere Herausforderung. So testet die Gemeinde Sirnach nun an einer Szene - der Murgallee - wie sich der Masterplan in die Realität überführen lässt.
  
(Bild: Entlang der Uze soll einst eine Promenade entlang führen - so die Vision)
  
Von der Theorie in die Praxis
  
A1 DSC_0135ufgrund dessen, dass die Winterthurerstrasse saniert werden muss, hat sich die Gemeinde eingebracht und mit dem Kanton die Aufwertung des Strassenraums als zentraler öffentlicher Raum im Zentrum ins Rollen gebracht. Die Zentrumsdurchfahrt ist heute ein klassischer Strassenzug mit einem DTV von über 12'000. Aufgrund der Lärmsituation ist dieser Strassenabschnitt einer der sechs Strassenzüge im Kanton Thurgau, welche temporeduziert werden (MM vom 11.05.2023). Mit dem Betriebs- und Gestaltungskonzept sollen dann auch bauliche Massnahmen das Tempo 30 stützen. In Zukunft soll die sogenannte Murgallee durch das Sirnacher Zentrum führen. Um genügend Platz für die Allee nach dem Vorbild der Bahnhofstrasse in Buchs (SG) zu haben, müssen diverse Grundeigentümer entlang der Strasse Land an die Gemeinde verkaufen. Um im Zentrum eine höhere Dichte zu gewinnen und den Grundeigentümer einen Anreiz zum Landverkauf zu geben, wird aktuell an einer Zone+ ‘getüftelt’. Diese wird in der Bauordnung verankert und legt neben einer grösseren Baumasse auch Baufelder in der Rahmennutzungsplanung fest. Dadurch kann die gewünschte Bebauungsstruktur erreicht werden, ohne dafür einen Gestaltungsplan erlassen zu müssen. Die Zone+ ist in der Ostschweiz ein Novum und der Stresstest mit dem Amt für Raumentwicklung steht noch bevor. Aktuell ist ein Architekt damit beauftragt, für jedes Gebäude aufzuzeigen, was mit der Zone+ möglich würde, um damit dann mit den Eigentümern die Landverhandlungen zu führen.
  
(Bild: "Durch den Erwerb des ehemaligen Migros-Gebäude und dem dadurch ermöglichten Umzug der Bibliothek wurde ebenfalls ein wertvoller öffentlicher Raum geschaffen." Kurt Baumann)
  
Neue Technologien im Einsatz für die Allgemeinheit
  
Die Instrumente Masterplan und jetzt auch die Idee der Zone+ wurden immer wieder mit der Bevölkerung und den Betroffenen besprochen, erklärt und diskutiert. Zur Unterstützung der Gespräche wurde ein 3D-Modell der Gemeinde erstellt, in dem mögliche neue Gebäude eingearbeitet werden können. «Dies ist ein sehr wertvolles Tool um mit den Grundeigentümern aber auch besorgten Bürgern in eine konstruktive Auseinandersetzung zu gehen» begründet Kurt Baumann die Investition in das Modell. Auch diene es zum Beispiel in der Auseinandersetzung in der Baukommission, wenn es darum geht, zu beurteilen wie ein Projekt in das Gesamtbild passt. «Schlussendlich kann so ein Modell durchaus auch als Instrument zur Baulandmobilisierung betrachtet werden», ist Kurt Baumann überzeugt.
  
Persönlicher Dialog als wichtigstes Tool
  
1 DSC_0171Was in Uzwil sowie auch in Sirnach deutlich wird, ist – neben der Einbindung der Bevölkerung - die Wichtigskeit des persönlichen, aber auch konkreten Dialog mit Grundeigentümern, Projektentwicklern und Investoren. «Dies ist aufwändig, aber absolut zentral, wenn man etwas für das Gemeinwohl in der Gemeinde erreichen möchte» sind sich Baumann und Paly einig.
  
(Bild: Alles neu an der Bahnhofstrasse in Uzwil. Die Gemeinde hat sich früh eingebracht, Projektpartner zusammengebracht und ihre Anliegen so gesichert.)
  
  
Weiterführende Unterlagen zum Thema
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